Donnerstag, 15. April 2010

iPad revolutioniert Magazine - aber wie?

Bei einer Podiumsdiskussion von news aktuell mit dem Titel "Kommunikation 2020 - Aufbruch in ein neues Informationszeitalter" traf sich gestern abend eine hochrangige Diskussionsrunde in der Hamburger Bucerius Law School.

Dabei waren auch die Chefredaktuere des "Spiegel" Georg Mascolo und des "Hamburger Abendblatt" Claus Strunz. Sie sind sich einig, dass auch beim iPad die journalistischen Inhalte entscheidend für den Erfolg bleiben. Beide gehen auch davon aus, dass das iPad die Medienlandschaft, die Arbeit der Journalisten und die Darstellungsform revolutionieren wird.

Gänzlich unterschiedlich sind allerdings die Ansichten zu der richtigen Vermarktung von Nachrichten. Claus Strunz glaubt an eine "Unbundle the Bundel" Strategie. Der Leser soll hier nicht mehr eine ganze Zeitung/Zeitschrift abonnieren müssen, sondern sich seinen Interessen entsprechend die für ihn wichtigen Artikel selbst zusammenstellen dürfen. Die Kosten sollen sich dann anhand der einzelnen Artikel richten. Er vegleicht die Printmedien dabei mit der Musikbranche: "Früher haben war nur wegen zwei Songs eine LP für 19.90 Mark gekauft. Das kann man heute niedmanden mehr vermitteln."

Ganz anders sieht dies Georg Mascolo. Er will, dass der Leser den Spiegel als Marke sieht und sich für diesen bewußt entscheidet. Der Spiegel sei eine "Wundertüte" und der Leser könne gar nicht wissen, welche Inhalte ihn besonders interessieren, bevor er sie gelesen hat. Ziel einer gut gemachten Zeitschrift sei es, dem Leser Artikel zu bieten, welche für ihn uninteressante Themen so aufbereitet, dass er sie doch gerne liest.

Mascolo möchte unter dieser Prämisse noch dieses Jahr eine elektronische Version des Spiegels für das iPhone und den iPad auf den Markt bringen.

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